Pfarrverband Weinberg Christi

Unser gemeinsamer Weg
 

Gibt’s eigentlich Weihnachten in Betlehem 2023?

Wie ich auf diese Frage komme? Weil Betlehem in Palästina liegt (d.h. in einem Land, dem es momentan „an den Kragen geht“) und weil dort meine liebe Bekannte und Lieblings-Reiseführerin Kadra lebt. Genaugenommen lebt sie mit ihrer Familie in Beit Jala, der Nachbarstadt von Betlehem. Ich kenne sie seit rund 15 Jahren – seit ich das erste Mal im Heiligen Land war.

Ich habe ihr „auf gut Glück“ diese obige Frage geschrieben, dann auch telefoniert, und ich möchte Sie, geschätzte Leser*innen etwas an unserem Austausch teilhaben lassen:
Liebe Kadra
Wie ist das Leben zurzeit bei dir?
Warum und wie hältst du es aus?
Was gibt dir Kraft?
…ich schicke dir den Segen von Hunderten und Tausenden, die du (als Reiseführerin in Betlehem) glücklich gemacht hast.


Lieber Harald
Deine Zeilen sind mein Trostpflaster.
Ich fühle mich (nur) vom Menschen verlassen und das ist halb so schlimm.
ALLES VERMAG ICH DURCH IHN, DER MIR KRAFT GIBT!
…Ich, als gläubige Christin im Heiligen Land, lehne jegliche Art von Gewalt ab.
    Magst du uns nicht nächste Weihnachten in Wien besuchen und bei mir predigen?
    "Zeugnis geben" heißt das offiziell 😉
    Du könntest dann unser Sternsingen miterleben
    Die heiligen drei Könige auf Wienerisch (Echt leiwaund)

Lieber Harald
Zeugnis ablegen über die vielen Wunder in meinem Leben, und über Das Wirken des Heiligen Geistes und DER Heiligen in meinem Alltag, SEINE Liebe und Güte in unserer Familie und Gemeinde …
…diese Einladung kann und darf ich nicht ablehnen
    Aber meine Frage hast du noch nicht beantwortet, liebe Kadra:
    Gibt’s eigentlich Weihnachten in Betlehem im Jahr 2023?
    Wie wird das aussehen?
    Wie kannst du die Hoffnung bewahren?

Wir haben eine Kraft als Christen – die Kraft des Gebetes, durch die Wunder gewirkt werden.
Wir werden nicht dasitzen und jammern, weil wir schrecklich Bilder sehen. Wir beten, fasten, bringen kleine Opfer.
Wir warten nicht, bis andere etwas tun. Wir können aus dem Glauben Kraft schöpfen
Jesus ist unser Vorbild, er hat gesagt und auch getan. Er hat sich hingegeben.
Wir Christen sind zahlenmäßig eine Minderheit, aber wir sind definitiv Salz der Erde. Ohne Christen würde hier vieles schlechter laufen, zum Beispiel bei den Hilfsorganisationen. (Wir sind natürlich angewiesen auf Spenden.)
Wir machen den Unterschied, indem wir keinen Unterschied machen. (Wir helfen allen.)
Wir Christen sind gegenüber den Muslimen zwar in der Minderheit, aber genau genommen sind wir die Älteren hier.... Wir sind fest überzeugt dass das auserwählte Volk jenes ist, das an den einzigen Sohn Gottes geglaubt hat. Ich habe hier Wunder erlebt in aussichtslosen Situationen, durch das Gebet.
Wenn du im Heiligen Land nicht an Wunder glaubst, bist du kein Realist.


https://www.tagesschau.de/multimedia/video/schnell_informiert/video-1286598.html





Haralds zweites Interview mit Khadra:

Erste Frage:
Entschuldige die seltsame Frage: Hast du eigentlich Lust Weihnachten zu feiern?
Was spricht dagegen dieses Jahr Weihnachten zu feiern?
Betlehem menschenleer, ohne Krippe, ohne Weihnachtsbaum, eine geschlossene Geburtskirche, wie geht es euch dabei?



Zweite Frage:

Was spricht dafür trotz allem Weihnachten zu feiern?
Wie wirst du den morgigen Tag, den 24.12. verbringen?






Dritte Frage:
Alle Christen wollen auswandern, ist ja verständlich, von den persönlichen Schicksalen. Aber was wird aus den heiligen Stätten und aus den Menschen, die trotz allem bleiben?
Sag mal, Wer ist eigentlich das Opfer?